Die Diskussion um das Ende des Verbrennungsmotors in der Europäischen Union bleibt kontrovers. Audi-Chef Gernot Döllner stellt sich dabei klar gegen Forderungen nach Aufweichungen und fordert langfristige Stabilität für die Branche. Während die EU-Kommission an 2035 festhält, gibt es weiterhin politischen Widerstand.
Inhaltsverzeichnis:
- Gernot Döllner auf der IAA 2025
- Widerstand durch Vertreter der Union
- Aussagen der EU-Kommission
- Ausblick für die Autoindustrie
Gernot Döllner auf der IAA 2025
Auf der IAA 2025 äußerte sich Döllner deutlich. Er nannte die andauernden Debatten über mögliche Ausnahmen für Verbrenner „kontraproduktiv“. Er betonte, dass er keine bessere Technik als das Elektroauto kenne, um in den nächsten Jahren CO2 im Verkehr zu reduzieren. Nach seinen Worten sei das Elektroauto auch abgesehen vom Klimaschutz die bessere Technologie.
Statt neuer Diskussionen um E-Fuels oder Plug-in-Hybride fordert er klare Regeln. Döllner verlangt von der Politik verlässliche Rahmenbedingungen für die kommenden Jahre. Für Kunden bedeute die ständige Unsicherheit über mögliche Änderungen fehlendes Vertrauen.
Widerstand durch Vertreter der Union
Einige Politiker lehnen das Aus ab. Manfred Weber von der CSU und Vorsitzender der EVP-Fraktion kündigte an, dass das Verbot zurückgenommen werde. Damit bleibt der Konflikt zwischen Industrievertretern, Befürwortern des Elektroautos und politischen Kräften bestehen.
Die EU-Kommission hält bisher dagegen. Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen erklärte, dass Dekarbonisierung und Technologieneutralität verbunden würden. Nach dem Strategiegipfel am 12. September 2025 betonte sie, dass es kein „Weiter wie bisher“ geben könne.
Aussagen der EU-Kommission
Kommissions-Vizepräsident Stéphane Séjourné verwies darauf, dass den Herstellern bereits zwei Jahre mehr Zeit eingeräumt wurde, um die Abgasziele von 2025 zu erreichen. In einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung hielt er am Termin fest.
Er sagte: „Ich bin überzeugt: 2035 muss bleiben. Aber wir brauchen Flexibilität, um soziale und wirtschaftliche Brüche zu vermeiden. Das heißt: technologische Offenheit, europäische Marktanteile sichern, Technologietransfers aus China etwa für Batterien. Das Datum zu verschieben, mag für manche gut klingen, könnte aber ökonomisch fatal sein – für Industrie, Lieferkette, Verbraucher.“
Ausblick für die Autoindustrie
Séjourné kündigte weitere Gespräche an. „Am Ende unserer Diskussionen werden wir einen Gesamtvorschlag machen. Wir werden alle Themen prüfen und pragmatisch sein. Den Kurs an sich ändern wir nicht. Aber wir müssen prüfen, welche Spielräume wir der Autoindustrie geben können, damit sie sich anpassen kann.“
Damit bleibt die Lage angespannt. Einerseits besteht der Wille zur Flexibilität, andererseits halten zentrale Entscheidungsträger am Jahr 2035 als festem Datum fest. Für die Hersteller bedeutet dies weiterhin Anpassungsdruck, aber auch Chancen auf eine klare technologische Ausrichtung.
Quelle: Golem, YouTube, AUTO BILD