Audi verschiebt den Abschied vom Verbrennungsmotor. Der neue Vorstandsvorsitzende Gernot Döllner rückt vom ursprünglichen Zeitplan seines Vorgängers Markus Duesmann ab. Geplant war, ab 2026 ausschließlich Elektroautos zu produzieren und die Fertigung von Verbrennern bis 2033 zu beenden. Diese Strategie wurde jetzt neu bewertet. Der Autobauer aus Neckarsulm verlängert die Lebensdauer seiner Verbrenner-Modelle – abhängig von Nachfrage und Marktbedingungen.
Inhaltsverzeichnis:
- Gernot Döllner verschiebt Ausstieg aus Verbrennerproduktion
- Werk in Neckarsulm soll doppelt aufgestellt werden
- Neue Modelle mit klassischem Antrieb erfolgreich gestartet
- Entscheidung soll Zukunftsfähigkeit sichern
Gernot Döllner verschiebt Ausstieg aus Verbrennerproduktion
Die Produktion von Fahrzeugen mit klassischem Antrieb wird über 2033 hinaus fortgesetzt. Gernot Döllner erklärte gegenüber dem Magazin „Autocar“, dass man sich nicht mehr strikt an das ursprünglich kommunizierte Enddatum halten werde. Ein exaktes Jahr für das Aus des letzten Verbrenners nennt Audi nicht mehr.
Ein Unternehmenssprecher betonte, dass die Entscheidung letztlich bei den Kundinnen und Kunden liege. Die Märkte weltweit entwickelten sich unterschiedlich, daher wolle Audi flexibel bleiben. Auch die Regelung der Europäischen Union, wonach ab 2035 keine neuen Verbrenner mehr zugelassen werden dürfen, lässt Spielraum für bereits produzierte Modelle.
Werk in Neckarsulm soll doppelt aufgestellt werden
Der Standort Neckarsulm profitiert von der neuen Strategie. Der Betriebsrat bewertet die Entscheidung, Verbrenner länger zu produzieren, überwiegend positiv. Besonders begrüßt wird, dass künftig auch Elektroautos am selben Standort gefertigt werden. Das ermögliche schnelle Reaktionen auf wechselnde Marktbedingungen.
- Der Standort wird dadurch breiter aufgestellt
- Mitarbeitende profitieren von sichereren Arbeitsplätzen
- Produktionsumstellungen können flexibler geplant werden
Durch diese Kombination bleibt Neckarsulm ein wichtiger Knotenpunkt für die Zukunft von Audi.
Neue Modelle mit klassischem Antrieb erfolgreich gestartet
Trotz des E-Auto-Fokus bringt Audi weiterhin neue Verbrenner auf den Markt. Mit dem A5 und A6 starteten in Neckarsulm zuletzt zwei neue Modelle erfolgreich in die Serienproduktion. Im Zuge dieser Modelloffensive will Audi bis Ende des Jahres 20 neue Fahrzeuge auf den Markt bringen. Mehr als zehn davon sollen vollelektrisch sein.
Seit Juni fährt das Werk Sonderschichten, auch an Wochenenden. Das erklärte Ziel lautet: mehr als 200.000 Fahrzeuge pro Jahr fertigen. Konkrete Verkaufszahlen nennt das Unternehmen zwar nicht, aber der hohe Produktionsaufwand spricht für eine starke Nachfrage.
Entscheidung soll Zukunftsfähigkeit sichern
Audi passt sich globalen Entwicklungen und Kundenwünschen an. Der ursprünglich festgelegte Ausstieg bis 2033 ist damit nicht mehr bindend. Stattdessen rückt die Flexibilität in den Fokus. Neckarsulm spielt dabei eine zentrale Rolle – als Standort für Gegenwart und Zukunft.
Durch die verlängerte Produktion klassischer Antriebe und die parallele Entwicklung von Elektrofahrzeugen bleibt Audi auf Kurs. Marktgerechte Planung ersetzt feste Fristen.
Quelle: SWR