Ladeinfrastruktur
Ladeinfrastruktur, pixabay/Foto illustrativ

Die Verfügbarkeit öffentlicher Ladepunkte für Elektrofahrzeuge unterscheidet sich in Bayern erheblich. Eine aktuelle Analyse auf Basis von Daten des Kraftfahrt-Bundesamtes und der Bundesnetzagentur zeigt, wo Elektroautofahrer besonders gut oder schlecht versorgt sind.

Inhaltsverzeichnis:

Regensburg bietet bessere Versorgung als Schwabach und Wunsiedel

In Regensburg kommen im Schnitt 6,1 Elektroautos und Plug-in-Hybride auf einen öffentlichen Ladepunkt. In Schwabach und im Landkreis Wunsiedel liegt der Wert hingegen bei mehr als 40 Fahrzeugen pro Ladepunkt. Diese Differenz verdeutlicht die Spannweite der Ladeinfrastruktur auf Ebene der Zulassungsbezirke in Bayern. Insgesamt liegt der Freistaat im bundesweiten Vergleich im oberen Mittelfeld. Bayern verfügt zwar überdurchschnittlich viele Ladepunkte, allerdings auch über eine überdurchschnittlich hohe Anzahl von Elektrofahrzeugen.

Regensburg: 6,1 Autos pro Ladepunkt

Schwabach: über 40 Autos pro Ladepunkt

Wunsiedel: über 40 Autos pro Ladepunkt

Diese Zahlen zeigen, dass nicht nur die absolute Zahl der Ladepunkte entscheidend ist, sondern auch deren Verhältnis zur Zahl der zugelassenen Elektrofahrzeuge.

Ingolstadt und Dingolfing-Landau mit starken Werten

Ingolstadt und der Landkreis Dingolfing-Landau gehören zu den Spitzenreitern bei der Ladeinfrastruktur. Ebenfalls gut aufgestellt sind Stadt und Landkreis Fürth sowie der Landkreis Würzburg. Hier kommen jeweils rund sieben Elektroautos auf einen Ladepunkt. Auch die Städte Kaufbeuren und Ingolstadt schneiden in dieser Auswertung positiv ab. Besonders auffällig ist Ingolstadt, die Heimatstadt von Audi. Hier liegt der Anteil an Elektrofahrzeugen fast doppelt so hoch wie im bayerischen Durchschnitt, was den Versorgungsgrad trotz relativ vieler Ladepunkte senkt.

Eine Übersicht der Top-Regionen:

  • Fürth (Stadt und Landkreis zusammen)
  • Dingolfing-Landau
  • Würzburg (Landkreis)
  • Kaufbeuren
  • Ingolstadt

Alle Daten beziehen sich auf den Stand vom 1. Januar 2025.

München verliert im Verhältnis trotz vieler Ladepunkte

München verfügt zwar über mehr als 3.000 öffentliche Ladepunkte, rangiert jedoch nur auf Platz 81. Grund dafür ist der extrem hohe Bestand an Elektroautos von etwa 70.000 Fahrzeugen. Der Bedarf ist in der Landeshauptstadt so groß, dass selbst eine hohe Zahl an Ladesäulen nicht ausreicht, um im Ranking vorne zu liegen. Zudem könnten Firmenwagen von BMW, ähnlich wie bei Audi in Ingolstadt, die Statistik beeinflussen. Das verzerrt das Bild zusätzlich und zeigt, dass eine reine Zählung der Ladepunkte zu kurz greifen würde.

Ein kurzer Vergleich:

München: ca. 70.000 Elektrofahrzeuge, ca. 3.000 Ladepunkte

Platz 81 im Ranking

Diese Zahlen machen deutlich, dass Angebot und Nachfrage immer gemeinsam betrachtet werden müssen.

Keine klare Trennung zwischen Stadt und Land

Zwischen städtischen und ländlichen Gebieten zeigt sich kein einheitliches Bild bei der Ladeinfrastruktur. Sowohl unter den gut versorgten als auch unter den schlecht versorgten Regionen finden sich Städte und Landkreise. Neben Schwabach und Wunsiedel haben auch Aschaffenburg, Starnberg, Miltenberg und Erlangen-Höchstadt ein ungünstiges Verhältnis von Bedarf und Angebot. Die Ladeinfrastruktur in Bayern ist damit stark regional geprägt und spiegelt kein klares Stadt-Land-Gefälle wider.

Weitere Regionen mit ungünstiger Versorgung:

  • Aschaffenburg
  • Starnberg
  • Miltenberg
  • Erlangen-Höchstadt

Diese Verteilung unterstreicht die Herausforderung, eine gleichmäßige Ladeinfrastruktur in ganz Bayern zu schaffen.

 Quelle: Donaukurier